Kleines Dorf mit großer Zukunft

Entwurf einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie für das Dorf Löschenhirschbach

ANN SOPHIE MEGERLE - MASTER THESIS ARCHITEKTUR - SOMMER 2021

Die Thematik, mit der sich die Thesis beschäftig, ist kein unbekanntes Thema. Leerstand auf dem Land. Kleine Ortschaften, deren Charakter häufig durch Landwirtschaft geprägt und definiert war, sind durch Wegzug der Bewohner, dem Strukturwandel in der Landwirtschaft und die damit zusammenhängende Auf-gabe vieler landwirtschaftlicher Höfe nun auf der Suche nach zukunftsweisenden Perspektiven und einer neuen Identität. Durch den Entwurf einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie ist eine solche Perspektive aufgezeigt. Am Beispiel der Ortschaft Löschenhirschbach wird auf unterschiedlichen Ebenen auf die mo-mentane Situation vor Ort eingegangen und eine mögliche Zukunft dargestellt. Die Entwicklungsstrategie verfolgt das Ziel, die Lebensqualität in Löschenhirschbach zurück zu holen und zu erhöhen.

Durch neue Impulse von Außen und der Aktivierung von bestehenden Potenzialen vor Ort, können die rich-tigen Bedingungen geschaffen werden um nachhaltige Programme zu ermöglichen. Für eine langfristige Entwicklung wird auf zukünftige Trends eingegangen. Lebensstile können positiv beeinflusst werden. Neue Dorfbewohner werden durch attraktive Angebote im Ort angezogen und bestehende Dorfbewohner profi-tieren von den Veränderungen. Das Ziel der Arbeit ist es, die aktuellen aber auch zukünftigen Problemati-ken von kleinen Ansiedlungen aufzuzeigen. Teilorte wie Löschenhirschbach werden in der Kommunalpolitik nicht sonderlich beachtet. Umso wichtiger ist es, Potenziale von bestehende Dörfern aufzuzeigen um den Verantwortlichen von heute eine langfristig gedachte Entwicklungsstrategie darzulegen.

Die neue Rolle des kleinen Dorfes !
1.    Veränderung der Beziehung Ort - Stadt - Gewerbegebiet im Hinblick auf Arbeit und Wohnen: Teilorte bekommen mehr Gewichtung. Indirekt können umgebende Grünräume gestärkt werden. Reaktiveren von Arbeiten und Wohnen im selben Ort.
2.    Orte können Anlaufpunkt sein für neues Wohnen und zukünftiges Arbeiten
3.    Nicht jeder Ortsteil wird die selben Aufgaben übernehmen. Es hängt viel von der Größe, Einwohnerzahl, den Bedingungen und der Infrastruktur vor Ort ab, sowie der Motivation von Bewohner und Bürgermeister.

Eine Orientierung für andere Dörfer in ähnlichen Situationen kann sein, dass der Fokus der Entwick-lung auf den Dorfraum bzw. die erste Reihe gerichtet ist. Somit wird das Dorf belebt und das Ortsbild offensichtlich verschönert. Die Integration einer halb-/öffentlichen Nutzung bei der Aktivierung einer nicht mehr genutzten Hofstelle wird empfohlen. Dadurch wird die Hofstelle zugänglich und integriert sich in die Umgebung. Ein Mehrwert wird auch für die weiteren Bewohner der Ortschaft geschaffen. Als Impulsgeber für eine nachhaltige Entwicklung kann die Integration eines generationsübergrei-fendes Wohnansatzes sein. Der demografische Wandel fordert in den meisten Orten eine veränderte Denkweise.

Handlungsempfehlungen die eine ortsspezifische Analyse benötigen sind z.B. die Reihenfolge und Setzung der richtigen Impulse. Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Integration eines generationsüber-greifenden Wohnansatztes in vielen Orten sinnvoll. Das Konzept CoWorking muss jedoch stark an die regionalen und ortsspezifischen Gegebenheiten angepasst werden. Nicht überall sind Hochschulen oder wirtschaftsstarke Arbeitgeber wie in Hohenlohe zu finden. Die Struktur des CoWorkings muss anders aufgebaut und an die Umstände und Nutzer angepasst werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Motivation von Bewohnern und Bürgermeister vor Ort. Abhängig davon, können erste Impulse von Innen bzw. müssen von Außen kommen. 

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