Aktuelle Forschungsprojekte

RAIL4CITIES: Railway stations for green and socially-inclusive cities

Bahnhöfe nehmen in der Stadtlandschaft eine einzigartige Stellung ein: Sie fungieren nicht nur als komplexe Mobilitäts- und Verkehrsknotenpunkte, sondern auch als öffentliche Orte, die als integrale Bestandteile der Stadt betrachtet werden können. Folglich haben Bahnhöfe einen entscheidenden Einfluss auf ihre städtische Umgebung als Orte des täglichen Lebens, die alle Beteiligten, einschließlich der Bürger:innen und der Umwelt, betreffen.

Das zentrale Ziel von RAIL4CITIES ist die Entwicklung eines neuen operativen, leicht verfügbaren und hochgradig anwendbaren Modells für Bahnhöfe als Förderer nachhaltiger Städte (SCP-Modell), kombiniert mit einer gemeinsamen europäischen Methodik und einem Instrument für seine effektive Umsetzung. Das Projekt berücksichtigt voneinander abhängige Hindernisse (gewinnorientiertes Geschäftsmodell, komplexes Netz von Akteur:innen und Interessengruppen, politische Lücken) und gibt Entscheidungsträger:innen die Instrumente an die Hand, um Bahnhöfe in Förderer nachhaltiger Städte zu verwandeln.

MCube - Transformative Mobilitätskonzepte TrEx

Das MCube Leuchtturm-Projekt Transformative Mobilitätsexperimente (TrEx) zielt darauf ab, Experimente für die nachhaltige Transformation von Mobilität systematisch zu verstehen, partizipativ weiterzuentwickeln, anwendungsnah auszutesten und mit neuen Tools und Perspektiven zu stärken. TrEx sieht Experimente und Krisenerfahrungen dabei als Schlüssel für die Mobilitätswende. Konkret befasst sich TrEx mit drei Arten von Experimenten, die für Mobilitätstransformationen von Relevanz sind und differenziert betrachtet werden sollen: Natürliche Experimente und Krisenerfahrung, alltagsweltliche (soziale) Experimente und Innovationsexperimente bzw. Reallabore.

MCube: Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt (AQT)

Autoreduzierte Quartiere für eine lebenswerte Stadt (AQT) ist eines von drei MCube Leuchtturmprojekten. Das AQT-Projektteam entwickelt und testet ein räumliches und verkehrliches Konzept für München mit den Zielen: eine höhere Akzeptanz und Nutzung multimodaler Verkehrsangebote zu bewirken, den individuellen PKW-Besitz und -Gebrauch deutlich zu reduzieren und somit eine Aufwertung des Raums zu ermöglichen.

Familienwohnen in Gemeinschaft und Nachbarschaft (FaGeNa)

Gemeinschaftliche Wohnformen werden als Experimentierfelder der Transformation von Care-Arbeit (Spellerberg 2021) sowie wohn- und stadträumlicher Transformationen (Id 2022, Tummers 2016) beschrieben. Allerdings wurden diese Funktionen und insbesondere deren Zusammenwirken noch nicht ausreichend empirisch erforscht. Das interdisziplinäre Teilprojekt beforscht am Beispiel ausgewählter gemeinschaftlich und nicht-gemeinschaftlich strukturierter Wohnformen Praktiken und (stadt-)räumliche Ressourcen des Familienwohnens. Dabei wird auch die Einbettung der Wohnformen in das Quartier bzw. das Umfeld berücksichtigt. Das Projekt untersucht mithilfe von Kontrastierungen, inwieweit gemeinschaftliche Wohnformen zur Herausbildung lokal verankerter, familienerweiternder bzw. -ergänzender Unterstützungsnetzwerke beitragen. Damit verknüpft das Teilprojekt Ansätze der Familien-, Wohn- und Stadtforschung.

Bestand Gemeinschaftlich nutzen – Perspektiven für Familien (BegeFa)

Im Zuge der Bauwende und des Klimawandels sowie steigender Bau- und Wohnkosten gewinnt die Bestandskonversion hin zum Wohnen an Bedeutung. Sie ist städtebaulich, typologisch und wirtschaftlich herausfordernd und ermöglicht gleichzeitig innovative Mischnutzungen (siehe Reichenbach-Behnisch et al 2017). Insbesondere gemeinschaftliche Projekte zeigen ungewöhnliche Wege und das Teilen von Ressourcen auf. Sie nutzen Chancen für differenzierte Wohnbedürfnisse und die Kombination des Wohnens mit Gewerbe, Kultur, Bildung und Sozialem. Gleichzeitig verschwimmt durch den Digitalisierungsschub in der Arbeitswelt die räumliche und soziale Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten. Die Anforderungen an das Wohnen wandeln sich. Gerade für Familien bergen diese Entwicklungen Chancen wie Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund beleuchtet das interdisziplinäre Projekt aus raum- und sozialwissenschaftlicher Perspektive Potenziale und Hemmnisse von gemeinschaftlich aktiviertem Bestand.

 

Neue Wohngenossenschaften als Vektoren der Veränderung

„Neue Genossenschaften“ entwickeln gemeinwohlorientierten, leistbaren und qualitätsvollen Wohnraum. Bislang sind sie als städtebauliche Vektoren der Veränderung jedoch wenig erforscht. Neben der Versorgung mit Wohnraum können sie auch zum gemeinwohlorientierten Verständnis gesellschaftlicher Entwicklungen führen und damit zum gesellschaftlichen Wandel beitragen. Das Forschungsprojekt hat zwei Ziele: Zum einen wird die Wohnungssituation in München mit aktuellen Entwicklungen in Wien, Zürich und Bern (jeweils wesentlich höherer genossenschaftlicher Wohnanteil) verglichen. Dabei spielen Rahmenbedingungen wie Bodenpolitik, Regulierungen und Steuerungsinstrumente sowie Pionierprojekte eine zentrale Rolle. Zum anderen werden bestehende Wohnprojekte in diesen vier Städten erforscht.