YELLOW FACE

Das Bauen mit Kunststoffen seit der Mitte des letzten Jahrhunderts rückt zunehmend in den Fokus der Bauerhaltung und Baudenkmalpflege. Den synthetischen Materialien geht der Ruf voraus, wenig beständig zu sein. Der Zeugniswert des historischen Materials wird schnell zu Gunsten formaler und ästhetischer Nachbildungen preisgegeben. Wenn Kunststoffe nicht altern können, so die verbreitete Annahme, dann sei auch dieses Bauerbe nur als Konzept und Idee zu bewahren. Die Neueindeckung des ikonischen Olympiadaches in München ist dafür exemplarisch.

Dabei wissen wir eigentlich noch recht wenig über das Alterungsverhalten der im Bauwesen verwendeten Kunststoffe, über Ursachen von Schadensbildern und Abnutzungen. Wenigstens in der Architektur und Baudenkmalpflege. Denn im musealen Bereich steht die Konservierung von Kunststoffen schon länger im Fokus. Die im Forschungsfeld Yellow Face zusammengebrachten Projekte streben an, dieses Wissen auf die Baustelle zu übertragen, und dabei konservatorisch-restauratorische wie materialanalytische Möglichkeiten der Differenzierung und präventiven, möglichst wenig invasiven Erhaltung in situ auszuweiten. Letztlich gilt es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass auch Materialien, die einst ewige Jugend versprachen, nicht ohne sichtbare Spuren durch die Zeit gekommen sind. Diese aber interessieren uns. Sie erzählen uns eine Geschichte hinter der bloßen Vorstellung, für die uns bisher nur die Mittel fehlen, sie nachzuvollziehen.
 

Letzte Zeugen – Messmodelle

Projektlaufzeit 01/2021 – 12/2023
gefördert durch Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG
 

Zur Erhaltung historischer Acrylgläser

Projektlaufzeit 03/2020 – 12/2022
gefördert durch Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
 

Studie: Kassenhäuser Olympiapark München

Projektlaufzeit 01/2021 – 12/2021
gefördert durch Otto-Meitinger-Stiftung, München
 

Studie: ehem. Felix Wankel Institut Lindau

Projektlaufzeit 02/2021 – 04/2021
Finanzierung Privat