Lastmanagement-Potenziale von Gebäuden im Kontext der zukünftigen Energieversorgungsstruktur in Deutschland

Die geplante Energiewende in Deutschland hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung lässt in den nächsten Jahren einen Paradigmenwechsel vom gegenwärtigen Prinzip der verbrauchsorientierten Erzeugung hin zum erzeugungsorientierten Verbrauch erwarten. Ein solcher Wandel der Energieversorgung erfordert auch eine neue Infrastruktur, in der Speicher eine wichtige Rolle spielen und Erzeuger und Verbraucher intelligent miteinander vernetzt werden. Bisher passive Verbraucher wie Gebäude können durch eine Anpassung ihrer Verbrauchscharakteristik (Lastmanagement) zu einem aktiven Teilnehmer des Energiesystems (Smart Grid) werden. Bereits abgeschlossene Studien belegen, dass ein hohes thermisches Potenzial für Lastmanagement von Gebäuden durch Nutzung vorhandener Speichermassen in der Bausubstanz vorhanden ist. In dem geplanten Forschungsvorhaben der TU München soll das thermische Speicherpotenzial von Gebäuden in einem ganzheitlichen Modell des deutschen Energiesystems untersucht werden. Hierbei wird analysiert, welche Auswirkungen bzw. Chancen die intelligente Integration von Gebäuden als Speicher auf das Energiesystem hat (z.B. Einfluss auf den Kraftwerkseinsatz, Ausbau der Erzeugungs- und Speicherkapazitäten). Desweiteren kann aufgezeigt werden, welche Ausbau- und Sanierungsszenarien des Gebäudebestands bzw. welches Optimum zwischen Speicherkapazität und erforderlicher Dämmung für Neubauten aus Energiesystemsicht sinnvoll sind.