BAUBOTANISCHER PAVILLON im botanischen Garten Freiburg

Die wissenschaftliche Zielsetzung des Projektes „baubotanischer Pavillon“ ist eine langzeitliche Betrachtung eines Bauwerks mit Hilfe photogrammetrischer Methoden, die das Pflege- und Entwicklungskonzept weiterentwickeln, sowie Vorhersagen und Berechnungen zur Tragfähigkeit möglich machen sollen.

Die elliptisch angeordnete lebende Konstruktion trägt ein Membranendach als Sonnen- und Witterungsschutz und bildet so einen Raum mit grünen Wänden. Der die Membran haltende Edelstahlring soll mit der lebenden Struktur verwachsen, indem jeweils ein Stamm und ein Seitentrieb so um das Rohr geführt werden, sodass dieses überwallt wird. Dazu sind die Pflanzen an den Kreuzungspunkten miteinander verschraubt, um Verwachsungen zu initiieren.

2007 wurde die erste Version des Pavillons aus Korb-Weiden (salix viminalis) als Gitterstruktur realisiert. Diese war unmittelbar in der Lage den Stahlring und die mit ihm verbundene Membran – das Dach des Pavillons – zu tragen. Nachdem festgestellt wurde, dass die Stabilität durch das Absterben einiger Pflanzen, sowie durch Parasitenbefall stetig abnahm, wurde entschieden den Pavillon von Grund auf zu erneuern.

Das 2017 initiierte Re-Design löst die oben genannten Probleme durch die Verwendung von Platanen (platanus acerifolia) als Grundgerüst. Diese robuste und dauerhafte Baumart ermöglicht eine geringere Pflanzendichte in Verbindung mit temporären Stützen. Die Umsetzung erfolgt nun schrittweise: Während der Edelstahlring unterstützt wird, können die Bäume sich am Standort etablieren. Unter Berücksichtigung der Entwicklung der Pflanzen, können dann zunächst die Membran angebracht werden, und zuletzt die Stützen entfernt werden.

 

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Entwurf und Umsetzung des Re-Designs:

Ferdinand Ludwig, Lorenz Boigner

 

Standort und Kooperationspartner:

Botanischer Garten der Albert-Ludwig-Universität Freiburg

 

Pflanzenart:

Platane (platanus acerifolia), zuvor: Korbweide (salix viminalis)

 

Finanzierung:

Botanischer Garten der Albert-Ludwig-Universität Freiburg,

Freunde des Botanischen Gartens,

Technische Universität München