Schlusskritik Projekt "Tabula Plena"


Am Mittwoch, 24.7.19, findet um 14:30 Uhr am Lehrstuhl die Schlusskritik zu unserem Master Entwurfsprojekt 'Tabula Plena' statt. Unser Gastkritiker Prof. Markus Peter (Meili Peter Architekten, Prof. ETH Zürich) und Prof. Andreas Hild diskutieren die Ergebnisse der Studierenden.

Die europäischen Städte sind geprägt durch eine stetig wachsende Bevölkerung und deren Anforderungen an ein Leben miteinander. Häuser, in denen Menschen leben und arbeiten und die die Städte architektonisch prägen, sind städtebaulich und strukturell für ihre Nutzung geplant. Ändern sich diese Nutzungen, sei es typologisch oder gesellschaftlich, unterziehen sie sich einem Wandel. Dieser kann das einzelne Haus oder das gesamte Gebiet betreffen. Tabula Rasa oder Tabula Plena können beide Optionen für den weiteren Prozess sein. Tabula Rasa meint das bedingungslose Abtragen der Strukturen um sie durch etwas Neues zu ersetzen. Tabula Plena hingegen bedeutet das Gegenteil, das Umnutzen, Verändern, Erweitern, Verdichten, Hinzufügen, Umbauen. Entscheidend dabei ist das Maß des Eingriffs, das von Akupunktur bis zu radikaleren Eingriffen gezeichnet sein kann. Beide Optionen finden sich in jeder europäischen Stadt wieder, wobei man immer die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten berücksichtigen muss.

In diesem Semester wollen wir den Gedanken des Tabula Plena aufgreifen und innerhalb dessen verschiedene Umbaustrategien durchspielen.

Das Areal des Bayerischen Rundfunks zwischen der Arnulf-, Hopfenstraße und Marsstraße in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes wird sich in den nächsten Jahren städtebaulich verändern. Wie können wir das Gebiet retten und vor dem Abriss bewahren? Welche Nutzungen können in Zukunft hier Einzug erhalten? Mit welcher städtebaulichen Maßnahme kann dieses Areal neu gedacht werden? Jede Studentengruppe wird mit einer Umbaustrategie innerhalb der These „Tabula Plena“ das Gebiet untersuchen und einen Entwurf erarbeiten, wie das ehemalige Gelände des BR’s in den nächsten Jahren aussehen könnte.
(Text: Andreas Wolf Schulze)